Ode an dich

ich nehme heute abschied von dir
weil’s mich innerlich zerreißt

zu wissen dass ich dich verloren habe
du dich selbst verloren hast

ich gab dir raum
hielt integer die wange hin

habe gewartet
wollte wissen was wird

nun ist nur noch
leere zwischen uns

aus einstiger innerer verbindung
tiefen gefühlen

ist nur missverständnis
übrig geblieben

wann immer wir einander treffen
steht schweigen zwischen uns

oder wir streiten uns
wegen nichtiger dinge

was ist nur passiert?
warum kann ich uns nicht retten?

es macht keinen unterschied
es ist vorbei

wir beide leben in getrennten welten
ohne brücke

sie zerbrach vor monaten
nur die erinnerung bleibt

ich habe mit der sache abgeschlossen
meine wut, enttäuschung, trauer und eifersucht ad acta gelegt

nun fühle ich mich frei
schöpfe kraft aus der vergangenheit

und sehe frohlockend in die zukunft
denn wir beide werden sie genießen können

nun – ohne die fesseln der fassade
ohne den wunsch den anderen zu verändern

auf unsere art

ich weiss, dass es so am besten ist
lebe mein leben ohne dich

doch warum folgt dir mein herz dann
wohin du auch gehst?

warum siehst du meine stillen tränen nicht
schimmern hinter katzengrünen augen?

in dunkler nacht
wenn die alten narben brennen

ich weiss, dass es so am klügsten ist

denn es gibt kein zurück mehr
an der weggabelung von gestern

doch warum denke ich dann voll wehmut an uns?

in dunkler nacht
wenn die alten narben schmerzen

warum siehst du meine stillen tränen nicht
schimmern hinter katzengrünen augen?

warum?