Meister und Jünger
du glaubst du kannst alles,
weißt alles,
bist alles
was man braucht
du denkst du bist
besser als ich
und
stehst höher als die anderen
du bist mein freund
oder warst du’s?
hast mich mit den augen
der
zuneigung betrachtet,
mich gesehen
wie ich bin
dein ebenbild
und nun?
es kam die veränderung
wurde was ist und
hörte auf zu sein was es war
besser?
nein,
anders
nun bin ich nicht mehr
du
und du
bist nicht mehr
ich
gebrochen im zuge des glaubens
spiritualität als maske des vorurteils?
das kann nicht sein
das darf nicht sein
das ist
warum spielst du meister?
woher nimmst du das recht
dich als das auszugeben
was unsagbar ist?
du bist vielleicht älter
aber deswegen klüger,
weiser?
deine bevormundung mag getarnt sein
als ratschlag
den wunsch zu lehren
das beste zu wollen
doch sie ist
da
betrübt mich
und
mindert die anderen
merkst du es nicht?
vergiss nicht:
man muss nicht erst beweisen,
dass die anderen im unrecht sind
um zu erkennen, dass der eigene weg richtig ist